Jugend gehört gehört.
Was hat sich im letzten Jahr verändert? Was konnte in der Bundespolitik bewegt werden? Wie kann der Krieg in der Ukraine beendet werden? Diesen und vielen weiteren Fragen von Emma Nägele (18 Jahre) und Florian Kräher (17 Jahre) stellte sich Dr. Martin Rosemann (MdB, SPD) am 27. Juli in Rottenburg.
Wie war es zu dem Treffen gekommen?
Mitten im Bundestagswahlkampf 2021 hatten Jugendliche bereits über die Themen Klimawandel, gerechte Entlohnung und Menschenrechte im Kontext von Flucht mit Martin Rosemann diskutiert. (Link zur Veranstaltung 2021: https://www.bagejsa.de/jugend-trifft-politik-jugendliche-in-tuebingen-im-gespraech-mit-politikerinnen-zur-bundestagswahl-2021-1) Schon im Juli 2021 hatten sie mit den damaligen Bundestagskandidat*innen verabredet, sich in einem Jahr wieder zu treffen, um nachzufragen, was sich seitdem getan hat. Umgekehrt wollten auch die Politiker*innen wissen, wie sich die Pläne der jungen Leute realisieren ließen. (Dass das Leben auch gute Pläne manchmal torpediert, zeigt sich u.a. daran, dass trotz viel guten Willens die meisten, die vor einem Jahr getroffene Verabredung nicht einhalten konnten.)
Dr. Martin Rosemann diskutierte intensiv mit den jungen Leuten, stellte seine Arbeit als Vorsitzender der AG Arbeit und Soziales der Bundestagsfraktion vor und bezog Stellung. Dabei spielten die Entscheidungen zu Waffenlieferungen in die Ukraine eine große Rolle. Hier zeigten sich die jungen Leute durchaus kritisch und fragten vertieft nach. Ein weiteres Thema war die Legalisierung von Cannabis. Schließlich ging es auch noch um Armut und Reichtum, das künftige Bürgergeld, Sanktionen und deren Sinn und Zweck. Offen und zugewandt hörte er den jungen Leuten, ihren Fragen und Meinung zu und stellte seine Sicht daneben. Zum Ende warb er für aktives politisches Engagement in den politischen Jugendverbänden. Beeindruckt war er davon, dass die jungen Leute, gefragt nach Veränderungen im letzten Jahr, trotz den Krisen aus seiner Sicht positive Veränderungen benannten. Sie hatten wahrgenommen, dass es einerseits mehr gesellschaftliche Offenheit bezüglich der Vielfalt der Geschlechter gibt und andererseits der Veganismus als Lebensform mehr Anerkennung erlebt und die Angebotsvielfalt dafür auch auf dem Land zugenommen hat.
Emma Nägele, Florian Kräher und Benedikt Hartmann, der das Treffen mit der Fotokamera dokumentierte, zeigten ihrerseits Respekt dafür, dass Martin Rosemann tatsächlich zu dem Treffen gekommen war. „Man merkt, dass er uns wirklich informieren und mitnehmen will.“ „Er war wirlich an unserer Meinung interessiert, ist auf uns eingangen und hat wirklich zugehört.“ „Es war sehr interessant und ich habe einen ganz neuen Eindruck von der Arbeit eines Politikers bekommen.“
Begleitet wurde das Treffen von Helmut Loschko, Schulsozialarbeiter beim Diasporahaus Bietenhausen, Philipp Löffler vom Diakonischen Werk Württemberg und Claudia Seibold und Hans Steimle von der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA). Diese Jugendsozialarbeiter*innen waren begeistert von dem lebhaften und offenen Austausch und betonten: „Wir brauchen solche unmittelbaren Begegnungen zwischen jungen Menschen und Politiker*innen. So entsteht Verständnis auf beiden Seiten. Wenn dann auch noch die Wünsche und Anliegen Eingang in konkrete Entscheidungen finden, wird das Recht junger Menschen auf Beteiligung greifbar umgesetzt.“ Philipp Löffler vom Diakonischen Werk Württemberg ergänzt: „Junge Menschen haben etwas zu sagen! Es braucht mehr Gelegenheiten wie diese, damit junge Menschen gehört werden und Politik begreifbarer wird.“
Jetzt hoffen die jungen Leute daruf, dass Sie die Möglichkeit bekommen, bei einem Abgeordneten zu hospitieren oder nach Berlin eingeladen zu werden.